Ein Konzert der Spitzenklasse

Franca Palaschinski, Fotografie © Norbert Vogel

Anna und Ines Walachowski überzeugten bei den Schlosskonzerten Königs Wusterhausen mit einer überragenden Bühnenpräsenz, einem außergewöhnlichen Einklang am Klavier und einem durchdachten, ausgewogenen Programm.

Königs Wusterhausen Am Samstagabend luden die Initiatoren der Schlosskonzerte Königs Wusterhausen zu einem vierhändigen Klavierkonzert in die Kavalierhäuser von Schloss Königs Wusterhausen ein. Die Schwestern Anna und Ines Walachowski zogen mit einem ausgereiften und durchaus intellektuell zusammengestellten Programm die Gäste der Schlosskonzerte in ihren Bann: Den Auftakt bildete Wolfgang Amadeus Mozarts Sonate C-Dur für Klavier zu vier Händen; zunächst im Allegro leicht und beflügelnd, dann – im Andante – einfühlsam, feinsinnig und besonders in seinem klaren Ton unglaublich überzeugend, um dann im Allegretto mit einem akzentuierten und geradezu gravitätischen Schluss zu enden. Eine gute Überleitung zu dem Andante und Variationen B-Dur von Felix Mendelssohn-Bartholdy. Dieses im Vergleich komplexere Stück bildete mit seinen Akkorden und Läufen einen deutlichen Kontrast zu Mozart. So war naturgemäß der Vortrag deutlich kraftvoller und spannungsgeladener. Die künstlerische Komplexität griffen Anna und Ines Walachowski nach der Pause mit Robert Schumanns Bilder aus Osten erneut auf, die auf eine literarische Vorlage Friedrich Rückerts zurückgehen, und durchaus vorsichtige Anklänge an die Orientalistik beinhalten. Das Programm erfuhr im Folgenden eine weitere Variation und Steigerung mit einer kunstvollen Interpretation einer Auswahl von Johannes Brahms Ungarischen Tänzen und endet im Finale mit Maurice Ravel Bolero für Klavier zu vier Händen. Anna und Ines Walachowski wurden dem gewählten künstlerischen Anspruch auf ganzer Linie gerecht: Ihr Zusammenspiel war voller Harmonie, in dem alles stimmte, und das jede einzelne Feinheit der anspruchsvollen Kompositionen bis ins kleinste Detail berücksichtigte, so ihr klares, schnörkelloses Spiel von Mozarts Sonate über die Spannungsmomente, die sie in den Variationen von Mendelssohn-Bartholdy aufbauten bis hin zu den Klangeindrücken bei Schumanns Bilder aus Osten. Nicht weniger beeindruckend waren die präzisen charakteristischen Anschläge, mit denen sie Brahms Ungarische Tänze überaus überzeugend interpretierten und die sensationelle Darbietung von Ravels Bolero: Die Konzentriertheit und Ernsthaftigkeit, mit der sie geduldig das immer gleiche Thema vortrugen gepaart mit dem packenden Crescendo hielten die Zuhörer bis zur letzten Minute in Atem, die dann in den begeisterten Beifall ausbrachen. Eine rundum gelungene Spitzendarbietung eines hochkarätigen Programms auf technisch höchstem Niveau mit einem Klavierduo der Spitzenklasse: Anna und Ines Walachowski.