Internationale Stars und junge Musiker

Wochenspiegel, Bericht: Heidrun Voigt, Foto: Peter Adamik

Gerlint Böttcher zieht Fazit zu Schlosskonzerte in Königs Wusterhausen

Königs Wusterhausen Das Festival Schlosskonzerte Königs Wusterhausen ist eine feste Größe im Kulturherbst der Stadt. Viele Klassikfreunde kamen auch in diesem Jahr zu den vier Konzerten, die vom 31. August bis zum 5. Oktober über die Bühne gingen.

„Es war ein ganz besonderes Festival mit außergewöhnlichen Künstlern und einem begeisterten Publikum“, stellt die künstlerische Leiterin Gerlint Böttcher fest. Die in Eichwalde lebende Pianistin hat das Festival 2013 ins Leben gerufen und auch den Verein gegründet, der in diesem Jahr zum ersten Mal die Konzertreihe veranstaltet und organisiert hat. Bisher war der Freundeskreis Schlösser und Gärten der Mark in der Deutschen Gesellschaft e. V. der Veranstalter.

„Die Entscheidung für den Verein war goldrichtig. Wir sind alle vor Ort und konnten total effizient arbeiten“, so die künstlerische Leiterin.

Sie freute sich, dass das Konzert mit Quattrocelli schon bereits drei Monate vorher ausverkauft war. Auch bei den drei anderen Konzerten war die Nachfrage sehr groß.

„Unser Konzept ist, internationale Künstler und Ensembles und ganz junge Musiker, die am Anfang ihrer Laufbahn stehen, einzuladen. Seit einigen Jahren arbeiten wir mit dem Deutschen Musikrat zusammen. Er filtert über Wettbewerbe den besten deutschen Nachwuchs heraus und fördert ihn, unter anderem durch Honorarzuschüsse bei ausgewählten Veranstaltungen“, erläutert die künstlerische Leiterin. In diesem Jahr traten die beiden jungen Geigerinnen Dorothea Stepp und Milena Wilke auf.

Beim fulminanten Abschlusskonzert mit dem Alliage Quintett – vier Saxofone und ein Klavier – gab es in der Pause wieder die Aktion „Meet the artists“. Schüler, die ihre Eintrittskarten über eine Kulturpatenschaft des Flughafens BER gesponsert bekamen, konnten in der Konzertpause den Musikern Fragen stellen. Natürlich mischten sich dabei auch andere Besucher unter. Im vergangenen Jahr fand die Aktion erstmals statt.

Eine weitere Neuerung in diesem Jahr: ein neuer Veranstaltungsort. Wegen Umbaumaßnahmen im Gemeindehaus und der damit indirekt verbundenen Beeinträchtigungen in der Kreuzkirche, konnte diese nicht als Spielstätte für die Schlosskonzerte genutzt werden. „Der große Saal der Finanzhochschule als Alternative wurde sehr gut vom Publikum angenommen. Die Akustik ist nicht so wie in der Kirche, etwas trocken, aber gut. Und wir hatten eine sehr schöne Lichtinstallation. Wir sind sehr froh, dass wir den Saal nutzen können, zumal man an der Finanzhochschule auch gut parken kann und alles sehr praktikabel in den Pausen ist“, meint Gerlint Böttcher. Sie verweist darauf, dass der Saal auch 2020 genutzt werden wird, da die Bauarbeiten auf dem Kirchengelände sich verzögern.

„Ich finde es toll, dass uns so viele Sponsoren unterstützen. Und ich freue mich sehr, dass Schüler der Villa Elisabeth uns seit einigen Jahren beim Einlass helfen. Bei allen Unterstützern möchte ich mich noch einmal bedanken“, so die künstlerische Leiterin.

Auf die Frage, was im nächsten Jahr auf dem Programm stehe, antwortet die engagierte Frau: „Das Programm ist so gut wie geplant, aber es ist noch nicht vertraglich bestätigt. Es wird wieder spannend und schön werden.“ Heidrun Voigt

 

Info
Seit ihrem fünften Lebensjahr spielt Gerlint Böttcher Klavier. Sie debütierte mit 15 Jahren in ihrer Geburtsstadt Frankfurt/Oder als Solistin des dortigen Philharmonischen Orchesters. Sie studierte an der Musikhochschule „Hanns Eisler“ in Berlin. Ihr Studium beendete sie mit dem Konzertexamen mit „Auszeichnung“. Neben ihrer regen Konzerttätigkeit lehrt die Pianistin an der Musikhochschule „Hanns Eisler“.