22 Sep Von Volkslied bis Jazz
Gerlinde Irmscher, Fotografie © Norbert Vogel.
Formation „Singer Pur“ beschließt die „Schlosskonzerte“
Königs Wusterhausen – Die Klassikliebhaber sind an den vergangenen drei Wochenenden in der Stadt Königs Wusterhausen auf ihre Kosten gekommen. Bei den „Schlosskonzerten“, einer neuen kulturellen Reihe, waren fünf internationale Ensembles zu hören. Die künstlerische Leitung hatte die Pianistin Gerlint Böttcher übernommen. Beim Eröffnungskonzert am 6. September in der Kreuzkirche konnten die Besucher sie an ihrem Instrument erleben, als mit dem Südwestdeutschen Kammerorchester Pforzheim „Musikalische Klassik und Romantik – von Salzburg bis St. Petersburg“ zur Aufführung kam.
Der letzte Höhepunkt war am Samstagabend das Abschlußkonzert in der Kreuzkirche. Auf dem Programm stand die A-capella-Formation „Singer Pur“. Der Sopranistin Claudia Reinhard und „ihren Jungs“ – drei Tenören, einem Bariton und einem Bass – eilt der Ruf voraus, dass sie das derzeit führende deutschsprachige Vokalensemble sind. Davon konnten sich die Besucher während des Konzertes überzeugen. Die Freude am Singen und vor allem die Lust am Experimentieren war den Musikern förmlich anzusehen.
Motetten und Lieder der Deutschen Romantik waren im ersten Teil des Programmes zu hören. Voller Aufmerksamkeit lauschte das Publikum den andächtig vorgetragenen Liedern. Im zweiten Teil brachten Deutsche Volkslieder spätestens bei „Auf einem Baum ein Kuckuck saß“ die Zuhörer zum Schmunzeln. Die mitunter eigenwilligen neuen Bearbeitungen fanden großen Anklang. Aber auch Arrangements aus der Popmusik und Jazz fehlten nicht. Mit „Englishman in New York“ trat die Formation den Beweis für die Vielseitigkeit ihres Repertoires an.
Birge Zühlke aus Königs Wusterhausen hatte sich ganz bewußt dieses Konzert ausgesucht. Sie singt selbst im Gemischten Chor Königs Wusterhausen. „Ich wollte einmal schönen Gesang hören und die Stimmen genießen. Für mich hat sich der Konzertbesuch gelohnt und ich konnte wieder einmal feststellen, dass man nicht nach Berlin fahren muss, um so ein schönes Kulturerlebnis zu haben.“ sagte sie.
Cord Schwartau, Organisator der Schloßkonzerte, sagte nach dem letzten Konzert: „Wir sind glücklich, ein so aufgeschlossenes Publikum gehabt zu haben und es hat sich gezeigt, dass Gerlint Böttcher ein gutes Gefühl für die musikalische Auswahl hatte.“ gi