22 Jul Romantische Eröffnung
Wochenspiegel, Franca Palaschinski, Fotografie © Norbert Vogel
Schlosskonzerte Königs Wusterhausen
Die Eröffnung der diesjährigen Schlosskonzerte Königs Wusterhausen war in jeder Hinsicht ein Sommernachtstraum: die Künstler, die Auswahl der Werke, der Erfolg, das Ambiente, das Wetter – und die Gäste.
KÖNIGS WUSTERHAUSEN, JULI 2015. Ein lauer Sommerabend – eine stimmungsvoll illuminierte Kreuzkirche: In dieser wunderbaren Atmosphäre konnten sich die Gäste von romantischen Musikstücken in ihre Traumwelten „entführen“ lassen. Mit Mendelssohn-Bartholdys Sinfonia Nr. 2 D-Dur und seinem Konzert für Klavier und Orchester Nr. 2 d-Moll op. 40 sowie der Serenade E-Dur op. 22 von Antonín Dvořák ist unter der Leitung von Gerlint Böttcher als musikalische Verantwortliche der Schlosskonzerte Königs Wusterhausen erneut ein stimmiges Programm für das Eröffnungskonzert in der Kreuzkirche zustande gekommen. Für die Zusammenstellung und musikalische Darbietung hätte sie kein besseres Ensemble als das geladene Südwestdeutsche Kammerorchester Pforzheim unter der Leitung von Timo Handschuh gewinnen können. Der Hingabe, mit der die Musiker das Jugendwerk von Mendelssohn-Bartholdy spielten, konnte sich kein Besucher des Konzertabends entziehen. Dass es sich bei den vierzehn Streichern des Kammerorchesters um international anerkannte Koryphäen handelt, war nicht zu überhören. Die durchaus temperamentvolle Sinfonia war die gelungene Einstimmung für den gemeinsamen Auftritt mit Böttcher, die den Solopart am Klavier beim Eröffnungskonzert übernahm.
Das Zusammenspiel zwischen Böttcher und dem Kammerorchester war perfekt auf einander abgestimmt. Elegant waren die Übergänge der Frage-Antwort-Passagen zwischen Klavier und Streichern. Mit technischer Versiertheit gestaltete die junge Pianistin das einfühlsame Zusammenspiel aber auch die Soli, insbesondere im ersten Satz, dem Allegro appassionato. Die Harmonie zwischen der Pianistin und dem Orchester war unverkennbar. Böttchers Worte im Nachgang des Konzertes zeugen von gegenseitigem Respekt und Wertschätzung: „Es ist mir immer wieder eine große Freude, mit dem Kammerorchester zusammenzuspielen“, urteilte Böttcher, „Die Musiker des Kammerorchesters, die ich teilweise schon viele Jahre kenne, spielen mit so viel Leidenschaft und Temperament, dass mich bereits die ersten Klänge der Musik beflügeln und zu Höchstformen inspirieren“. Das Ergebnis ist eine erkennbare Ausgewogenheit auf allen Ebenen, die zu einem vollkommenen Klang- und Musikerlebnis für den Zuhörer werden.
Die Serenade E-Dur op. 22 von Antonín Dvořák ist ein Füllhorn musikalischer Einfälle. Der junge Dvořák arbeitete in seiner Komposition mit berührenden Dur-Moll Wechseln, Walzer-Klängen und Kontrapunkten. Mit Eleganz und einer unübertroffenen Virtuosität präsentierten die vierzehn Streicher die musikalischen Raffinessen der fünfsätzigen Serenade, gipfelnd im – innigsten – vierten Satz, dem Larghetto. Eine Hommage an die romantische Musik des ausgehenden 19. Jahrhunderts!
Am Ende behielt Dr. Lutz Franzke, Bürgermeister von Königs Wusterhausen, recht, dass die Schlosskonzerte Königs Wusterhausen ein weiteres kulturelles Highlight für die Region darstellen, welches auch in Zukunft viel Zuspruch finden wird. Er lobte zudem die Initiatoren Gerlint Böttcher und Dr. Cord Schwartau, die mit viel Engagement die vielfältige Festivalreihe ins Leben gerufen haben.
Nach den Sommerferien dürfen sich Musikinteressierte auf vier weitere Konzerte freuen. Es folgen ein Konzert mit dem Quartett German Hornsound und zwei Klavierabende in den Kavalierhäusern von Königs Wusterhausen mit dem Pianisten Georg Sava respektive dem Klavier-Duo Anna und Ines Walachowski. In einem fulminanten Finale in der Bibliothek der Technischen Hochschule Wildau begleitet wiederum Böttcher am Klavier das Kontrabassquartett Bassiona Amorosa.
Karten für der Konzerte kosten zwischen 10 € und 35 € und sind in den üblichen Vorverkaufsstellen erhältlich. Weitere Informationen erhalten Interessierte unter: www. schlosskonzertekoenigswusterhausen.de.
Bildunterschrift: Das Südwestdeutsche Kammerorchester Pforzheim unter der Leitung von Timo Handschuh und die Pianistin Gerlint Böttcher präsentierten ein musikalisches Erlebnis auf höchstem Niveau.