05 Okt „Bunte Blätter“ führten musikalisch durch die Farbpalette vom Herbst
Der Schulzendorfer, Bericht: Franca Palaschinski
Königs Wusterhausen. In einer neuen Formation zeigte sich das Trio Volume3 am Samstagabend bei den Schlosskonzerten Königs Wusterhausen in den Kavalierhäusern. Elisso Gogibedaschwili an der Violine und Cosima Federle am Violoncello konzertierten mit Jun-Ho Gabriel Yeo am Klavier und führten durch das Programm „Bunte Blätter“ nicht nur mit Werken von Robert Schumann, sondern auch von Peter Tschaikowsky, Robert Kahn und Felix Mendelssohn Bartholdy in vielfältigen Kombinationen: mal in Solobesetzung, im Duo oder gemeinsam als Trio.
„Die Musik erzählt viele Geschichten – sie ist sehr phantasievoll“, resümierte eine Besucherin am Ende des Abends. „Es gibt außerdem viel Neues zu entdecken“, so die Musikbegeisterte weiter, wie an diesem Abend die Serenade f-Moll op. 73 von Kahn.
Leidenschaftlich und im Allegro-Satz geradezu stürmisch präsentierten Federle und Yeo die innige Verbindung zwischen dem Klavier und dem Violoncello in dem Adagio und Allegro op. 70 von Schumann in einer Fassung für Klavier und Violoncello. Die langsamen, feinfühligen Passagen des Adagio wirken wie eine Einleitung des Allegro, das wie mit einem Knall begann. Das Stück unterstreicht einerseits die stürmische und andererseits innig zarte Seite des Komponisten.
Besonders war auch die Meditation von Tschaikowsky. Ursprünglich als zweiter Satz seines berühmten Violinkonzerts komponiert, veröffentlichte er es in „Drei Stücke – Souvenir d’un lieu cher” op. 42. In diesen Erinnerungen an einen geliebten Aufenthalt blieb die Balance der Komposition erhalten und konnte gleichsam ihren Wirkungskreis entfalten. Mit einem technisch brillianten Spiel versetzten Gogibedaschwili und Yeo die Zuhörer in eine geradezu sinnliche Stimmung. Manche Passagen waren so zart und luftig, dass der Zuhörer die sinkenden Blätter das Herbstes und die flirrende Atmosphäre auf dem Land vor Augen hatte.
„Die Streicherinnen wirken sehr emotional und authentisch – sehr leidenschaftlich“, hob ein junges Besucherpaar hervor. „Außerdem spielt Yeo am Klavier sehr kraftvoll, insbesondere Schumanns ‚Faschingsschwank aus Wien‘ op. 26“. Weiter betonten die beiden, dass die Zusammenstellung der drei Musiker sehr harmonisch sei.
Zeugnis darüber legte das Klaviertrio c-Moll Nr. 2 op. 66 von Mendelssohn Bartholdy ab. Yeo berichtete zuvor, dass es das erste Stück sei, das sie alle drei zusammen gespielt hätten. Und in der Tat offenbarten die drei Ausnahmekünstler mit ihrem meisterhaften Spiel die gesamte Originalität der Komposition und unterstrichen den Charakter der jeweiligen Sätze: Feinsinnigkeit in ruhigen Passagen, Humor in heiteren Partien, Agilität in schnellen Auszügen, Konzentration in ernsthaften Abschnitten oder unglaubliche Leidenschaft in romantischen Teilstücken.
„Es war ein rundum schönes Konzert in einem wunderbaren Ambiente mit unglaublicher Musik“, lautete das Fazit eines Ehepaares nach diesem gelungenen Abend.
Bildunterschrift: Viel Beifall für das Trio Volume3 (Foto: Frank Maltz)