Gerlint Böttcher verzaubert mit Chopin das Publikum

Märkische Allgemeine, Bericht und Fotos: Andrea Müller

Mit der Pianistin Gerlint Böttcher und dem Südwestdeutschen Kammerorchester Pforzheim gelang am Sonnabendabend ein grandioser Auftakt der Schlosskonzerte 2018 in Königs Wusterhausen.

Königs Wusterhausen. Beim Auftakt der Schlosskonzerte 2018 in Königs Wusterhausen begeisterte am Sonnabendabend in der Kreuzkirche erneut die Pianistin Gerlint Böttcher gemeinsam mit dem Südwestdeutschen Kammerorchester Pforzheim unter der Leitung von Timo Handschuh. Es erklangen Werke von Claude Debussy, Frédéric Chopin und Igor Strawinsky.

Ehrengäste der Deutschen Gesellschaft

Zu den Ehrengästen des Abends gehörte die frühere DDR-Volkskammerpräsidentin Sabine Bergmann-Pohl sowie der ehemalige Ministerpräsident der DDR Lothar de Maizière. Beide gehören dem Vorstand der Deutschen Gesellschaft an, die mit dem Freundeskreis Schlösser und Gärten der Mark die Konzertreihe in Königs Wusterhausen veranstaltet. Unterstützt werden sie von der öffentlichen Hand – der Stadt Königs Wusterhausen und dem Landkreis Dahme-Spreewald – sowie zahlreichen Sponsoren. Ihnen allen dankte vor Konzertbeginn Andreas Apelt von der Deutschen Gesellschaft. „Dieses Mal haben Sie in etwas ganz besonders Schönes investiert“, sagte er.

Zauber schon bei ersten Klängen

Damit sollte er Recht behalten. Das Südwestdeutsche Kammerorchester Pforzheim unter der Leitung von Timo Handschuh begann das Konzert in der fast bis auf den letzten Platz gefüllten Kreuzkirche mit „Clair de Lune“ von Claude Debussy. Schon bei den ersten Tönen setzte ein Zauber ein, der sich über das Konzert hinweg steigerte und seinen absoluten Höhepunkt mit Gerlint Böttcher fand, die Frédéric Chopin in die Kreuzkirche holte mit seinem Konzert für Klavier und Orchester Nr. 1 e-Moll op. 11. Zart und kraftvoll, verträumt und doch präsent interpretierte die Pianistin, die hier in der Region zu Hause ist, das Werk des gebürtigen Polen, den die meisten nur als Franzosen kennen. „Ich habe dieses Konzert von Chopin extra für diesen Auftakt der Schlosskonzerte eingeübt“, verriet Gerlint Böttcher im Anschluss an das Konzert. Ein dreiviertel Jahr habe sie intensiv daran gearbeitet. „Es ist einfach wundervoll“, begeisterte sie sich für das Werk.

Liebesbekenntnis

Das Publikum dankte der Pianistin und den Musikern des Kammerorchesters mit nicht enden wollendem Applaus. Viele standen schon während des Konzerts auf, um die Pianistin und die Streicher nicht nur zu hören, sondern auch zu sehen. Sie würdigten deren Arbeit mit Standing ovations. Lothar de Maizière hatte sich besonders auf diesen Abend gefreut und bekannte sich in Königs Wusterhausen wieder einmal zu seiner Liebe zur klassischen Musik. „Schließlich habe ich einmal bei ,Hanns Eisler’ Musik studiert“, sagte der frühere Politiker.

Kunst und Kultur vor Ort

Königs Wusterhausens Bürgermeister Swen Ennullat (Freie Wähler KW) freute sich über den Erfolg der Schlosskonzerte. „Keiner braucht mehr in die große Stadt zu fahren, um Kunst und Kultur zu erleben“, sagte er.

Persönlicher Dank an Gerlint Böttcher

Nach dem Konzert von Gerlint Böttcher ließen es sich viele in der Pause nicht nehmen, ihr persönlich zu danken. Manche ließen sich Autogramme geben. Das Konzert wurde beendet mit Strawinsky und erneut mit „Clair de Lune“ von Debussy, denn die Leute wollten die Musiker einfach nicht nach Hause gehen lassen.

Von Andrea Müller