Hochvirtuoses Feuerwerk und entrückte Momente

Wochenspiegel, Bericht: Heidrun Voigt, Foto: Peter Adamik

Geschenktipp: Konzertlesung mit Gerlint Böttcher und Hans Jürgen Schatz

Königs Wusterhausen. Das kleine, aber hochkarätige Musikfestival Schlosskonzerte, deren Veranstalter der Freundeskreis Schlösser und Gärten der Mark in der Deutschen Gesellschaft e.V. ist, startet im nächsten Jahr in seine fünfte Saison. Bereits am 17. Februar, um 17 Uhr, gibt es ein Sonderkonzert mit der Pianistin Gerlint Böttcher und dem Schauspieler Hans Jürgen Schatz im Festsaal der Kavalierhäuser Königs Wusterhausen. Gerlint Böttcher, die auch künstlerische Leiterin des Festivals ist, verrät mehr zu dieser Konzertlesung.

 

Gibt es einen besonderen Anlass für dieses Sonderkonzert?

Ein Sonderkonzert in Zusammenarbeit mit der Stiftung Preussische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg ist mittlerweile zu einer schönen Tradition geworden.
Bereits zum dritten Mal gibt es ein Konzert im Februar und damit außerhalb des eigentlichen Festivals, das immer im Spätsommer beginnt. Diese bisherigen Winterkonzerte waren alle außerordentlich gut besucht und wurden begeistert aufgenommen.
Der besondere Anlass für dieses Konzert ist die Rückkehr des restaurierten Gemäldes „Kapitän von Rohr“ in die Offiziersgalerie des Schlosses. Die Restaurierung im Schloss Charlottenburg wurde durch die Schlosskonzerte 2016 mit dem Erlös eines Benefizkonzerts unterstützt. Dieses Konzert bildet den Auftakt der Schlosskonzerte Königs Wusterhausen in die Saison 2018.

 

Ist es die erste gemeinsame Konzertlesung von Herrn Schatz und Ihnen?

Es ist nicht unser erster gemeinsamer Auftritt, aber unsere erste Konzertlesung ist es schon. Noch dazu ist es hier in Königs Wusterhausen eine Premiere. Im weiteren Jahresverlauf führen wir das Programm dann nochmals auf. Es ist eine große Freude, mit Herrn Schatz, der diese Konzertlesung entwickelte, zusammen arbeiten zu können.

 

Was steht auf dem Programm?

Auf dem Programm steht die „Schweiz“ aus dem Klavierzyklus „Années de Pèlerinage“ (Pilgerjahre) von Franz Liszt. Franz Liszt lebte 1835/36 mit seiner Geliebten Marie d’Agoult in der Schweiz und gibt in den neun Kompositionen seine sehr persönlichen Erinnerungen und Gedanken an diese Zeit wieder. Dieses musikalische Reisetagebuch des großen Romantikers, der als Inbegriff des Virtuosentums gesehen wird, offenbart die Seelenlage Liszt´s. Entrückte Momente voller Poesie und unerbittliche Einsamkeit entstehen hier ebenso wie hochvirtuoses Feuerwerk.
Und der Clou an der Geschichte: Liszt selbst hat den Stücken Texte von Lord Byron und Etienne Pivert de Sénancour vorangestellt, von denen er sich inspirieren ließ. Hans-Jürgen Schatz wird sie in seiner unnachahmlichen Weise zitieren. Im Wechsel mit der Musik baut sich eine ungeheure Spannung auf. Von daher ist bei diesem Programm keine Pause vorgesehen.

 

Können sich die Besucher vor dem Konzert das Gemälde ansehen?

Ja. In der Führung um 15.30 Uhr mit Schlossleiterin Dr. Margrit Schulze erfahren die Besucher mehr zur Geschichte des Gemäldes, zur Restaurierung und Herkunft und zur Offiziersgalerie allgemein, die neben dem legendären Tabakskollegium ein weiterer Höhepunkt der Schlossführung ist. Es gibt noch ein zweites Bild „Kapitän von Rohr“, beide werden in der Offiziersgalerie gehängt.

 

Wo gibt es Karten im Vorverkauf?

Die Karten sind beim Veranstalter erhältlich, außerdem im Schloss, im Musikladen Brusgatis und der Tourismusinformation Dahme-Seen sowie über Reservix an allen Theaterkassen.
Weitere Informationen zum Konzert und zu den Schlosskonzerten gibt es unter
www.schlosskonzertekoenigswusterhausen.de / Telefon: 030 88 41 22 50.