Mit schönem und durchsichtigem Klang

MAZ, Bericht: Heidrun Voigt

Das kleine, aber hochkarätige Musikfestival „Schlosskonzerte Königs Wusterhausen“ ist in diesem Jahr in seine dritte Saison gestartet. Die neue CD mit Mitschnitten der Schlosskonzerte 2015 ist nun erschienen, kurz bevor es mit der diesjährigen Festivalausgabe spannend weitergeht.

Königs Wusterhausen. Das kleine, aber hochkarätige Musikfestival „Schlosskonzerte Königs Wusterhausen“ ist in diesem Jahr in seine dritte Saison gestartet. Gerlint Böttcher stellt nicht nur als künstlerische Leiterin das Programm zusammen, sie wirkt auch als Pianistin aktiv mit. Und sie sorgt dafür, dass die Konzerte nicht in Vergessenheit geraten. Jetzt ist eine CD mit Ausschnitten aus drei Konzerten des vergangenen Jahres erschienen. Es ist eine abwechslungsreiche, stimmungsvolle Reise durch die Musik, die von Georg Friedrich Händel über Astor Piazzolla bis zu einer zeitgenössischen Komposition reicht.

Felix Mendelssohn Bartholdys Konzert für Klavier und Orchester Nr. 2 d-Moll nimmt knapp die Hälfte der rund einstündigen CD ein. Das Südwestdeutsche Kammerorchester Pforzheim unter Leitung von Timo Handschuh gestaltet die Musik mit feinen klanglichen Differenzierungen. Elegant und fließend, mit filigraner Klarheit interpretiert Gerlint Böttcher die Sätze.

Das Hornquartett „German Hornsound“ präsentiert drei Tangos von Astor Piazzolla, das Adagio aus dem Oboenkonzert d-Moll von dem italienischen Barockkomponisten Alessandro Marcello und die Ouvertüre zu Händels Feuerwerksmusik. Mit schönem und durchsichtigem Klang zeigt es, wie ausdrucksstark und nuancenreich Hörner sein können.

Eine Formation mit ungewöhnlicher Besetzung ist „Bassiona Amorosa“. Das internationale Kontrabass-Ensemble überrascht mit dem Andante aus dem Klavierkonzert C-Dur von Wolfgang Amadeus Mozart, Franz Liszts Ungarischer Rhapsodie Nr. 2 und einer Komposition des Ensemble-Mitglieds Stefan Schäfer. Den Solopart am Klavier spielt Gerlint Böttcher.

Ungewöhnlich und virtuos interpretieren „Bassiona Amorosa“ Mozart und Liszt, und Gerlint Böttcher steht den Streichern in nichts nach. Einfühlsam und pointiert gestaltet sie Mozart und mit großer dynamischer Brillanz Liszt.

hans-Juergen-schatz-©-adrian-jankowski-schlosskonzerte-koenigs-wusterhausenMomentan befinden sich die „Schlosskonzerte“ 2016 in der Sommerpause. Aber am 10. September geht es mit Hans-Jürgen Schatz und Holger Groschopp weiter. „Der Blumen Rache“, ein Abend mit Konzertmelodramen der Romantik, steht auf dem Programm. Konzertmelodramen waren eine populäre Gattung gesprochener Texte zu begleitender Musik. Besonders Liszt und Richard Strauss verstanden es, Lyrik und Musik zu gestalten. Das Abschlusskonzert am 17. September wird in der Kreuzkirche das Trio Lézard übernehmen. Die drei Holzbläser kommen aus Saarbrücken und beherrschen 20 Instrumente.

Info: Die CD kann über www.schlosskonzertekoenigswusterhausen.de bestellt werden, dort gibt es auch Karten. Diese sind zudem erhältlich bei: MAZ-Ticketeria, Bahnhofstraße 15a, Tourismusinformation, Musikladen Brusgatis und Wildau-Ticket im A10-Center.