08 Sep Paukenschlag zum Festival-Auftakt
Heidrun Voigt, Fotografie © Heidrun Voigt.
Die Musikreihe „Schlosskonzerte“ startete erfolgreich
Königs Wusterhausen: – Gewissermaßen mit einem Paukenschlag wurde das Musikfestival „Schlosskonzerte“ am Sonnabend in der Königs Wusterhausener Kreuzkirche eröffnet. Und um es vorwegzunehmen: Es war ein brillantes Konzert, das das Südwestdeutsche Kammerorchester Pforzheim unter der Leitung von Timo Handschuh mit Konzertpianistin Gerlint Böttcher lieferte.
Böttcher, die zugleich künstlerische Leiterin des Festivals ist, hat mit Cord Schwartau die Konzertreihe ins Leben gerufen. Der Krummenseer hat Sabine Bergmann-Pohl, die letzte Präsidentin der Volkskammer und ehemalige Bundesministerin, für die Eröffnung gewinnen können. „ich lebe seit sieben Jahren in Zeuthen und war überrascht, wie viele kulturelle Angebote es hier in der Region gibt“, sagte Sabine Bergmann-Pohl. Sie freute sich, dass die Schlosskonzerte zur Tradition werden sollen.
Der erste Abend stand unter dem Motto „Musikalische Klassik und Romantik – von Salzburg bis St. Petersburg“. Zu Beginn spielte das Kammerorchester Wolfgang Amadeus Mozarts Divertimento D-Dur. Das mit Musikern aus sieben Nationen besetzte Streicher-Ensemble agierte versiert und mit gestalterischer Energie. Besonders bei Peter Tschaikowskys Serenade C-Dur überzeugten die Musiker mit bildhaftem Ausdruck.
Ein Höhepunkt des Abends war Ludwig van Beethovens Konzert für Klavier und Orchester Nr. 1 in der historischen Fassung mit Streichern von Vinzenz Lachner. Dass Gerlint Böttcher und das Kammerorchester sich schon länger musikalisch kennen, wurde in ihrem perfekten Zusammenspiel deutlich. Die Pianistin setzte atemberaubende, perlende Akzente und bestach durch ihr einfühlsames Spiel. Die international renommierte Künstlerin lebt übrigens in Eichwalde.
„Ich bin ganz begeistert. Der Klang des Orchesters ist so voll und harmonisch und Frau Böttcher spielt wunderbar.“ Schwärmte Inge Grimm in der Pause. Sie erzählte, dass sie Beethovens Klavierkonzert auf Platte zu Hause habe, die Interpretation der Pforzheimer anders sei, aber genauso gut. Die Königs Wusterhausenerin geht regelmäßig in Berlin zu Konzerten und freut sich, dass es so hochkarätige Angebote vor der Haustür gebe. Das freut auch Barbara Kreis aus Prieros. „Die Schlosskonzerte machen unsere Region bekannter. Mir hat es sehr gut gefallen“, sagte sie. Die rund 300 Besucher applaudierten so lange, bis sie noch eine Mozart-Zugabe bekamen.
Am Sonntag geben Danjulo Ishizaka (Violoncello) und Severin von Eckardstein (Klavier) das zweite Konzert der Reihe. Am nächsten Sonnabend spielen Christina Marton und Aglaia Bätzner ein vierhändiges Klavierkonzert und am Sonntag laden die Streicher vom Haba-Quartett ins Kavalierhaus ein. HV