05 Mai Programm der Schlosskonzerte steht
Märkische Allgemeine, Bericht: Karen Grunow
Das beliebte Königs Wusterhausener Klassik-Festival wird im September beginnen – Musiker des abgesagten Festivals 2020 sind wieder mit dabei
„Wir planen erst einmal ein ganz normales Festival“, sagt Gerlint Böttcher voller Zuversicht über die im Herbst bevorstehenden Schlosskonzerte Königs Wusterhausen. Sie und ihre Mitstreiter vom gleichnamigen Verein haben es geschafft, die Musiker, die eigentlich das Programm im vergangenen Jahr bespielen sollten, erneut für die Stadt zu gewinnen. […]
Natürlich sind für die Vereinsvorsitzende, die auch künstlerische Leiterin des Festivals und eine der dann auftretenden Künstlerinnen ist, und die anderen Akteure des Vereins die aktuellen Diskussionen um Öffnungen und Schließungen von Kulturorten gegenwärtig. Sie beobachten das Geschehen genau, überlegen gemeinsam, wie und zu welchen Bedingungen die Konzertabende organisiert werden können. „Wir haben auch schon Alternativen entwickelt“, so Gerlint Böttcher. Und verweist darauf, dass der Verein, nachdem das eigentliche Festival im vergangenen Jahr abgesagt beziehungsweise verschoben werden musste, zumindest ein kleines Sonderkonzert realisieren konnte. Ende Oktober trat Gerlint Böttcher gemeinsam mit dem Cellisten Fermín Villanueva auf, und zwar zweimal hintereinander vor jeweils in entsprechenden Abständen platzierten Zuschauern, im großen Saal der Fachhochschule für Finanzen.
Auch dieser wird, wenn alles nach Plan laufen kann, wieder ein wesentlicher Veranstaltungsort. „Der Saal ist ideal“, betont sie gerade auch im Hinblick auf mögliche coronabedingte Regelungen. Am 4. September wird die Pianistin dort gemeinsam mit dem Südwestdeutschen Kammerorchester Pforzheim unter der Leitung von Timo Handschuh die diesjährige Konzertreihe eröffnen. Eine in Königs Wusterhausen so bewährte wie beliebte Kombination: Seit 2014 war das Orchester fast bei jedem der Festivals dabei. Geplant sind diesmal Werke von Guillaume Lekeu, Frédéric Chopin und Camille Saint-Saëns.
Über die bereits seit mehreren Jahren bestehende Kooperation mit dem Deutschen Musikrat, der Preisträger des Deutschen Musikwettbewerbs zu den Schlosskonzerten schickt, kommt der Auftritt von Marsyas Baroque am 18. September zustande. Im Festsaal der Kavalierhäuser am Schloss werden die vier bereits mit mehreren international renommierten Preisen ausgezeichneten Musikerinnen auftreten. Blockflötistin Paula Pinn, Barockviolinistin María Carrasco Gil, Barockcellistin Konstanze Waidosch und Cembalospielein Sara Johnson Huidobro werden vor allem Werke von und zu Arcangelo Corelli aufführen. Am 3. Oktober werden am selben Ort der gefeierte Geiger Yury Revich und Pianist Fiorenzo Pascalucci erwartet. Die beiden wollen mit ihrem Auftritt noch einmal eindrücklich an den 250. Geburtstag von Beethoven im vergangenen Dezember erinnern. Dieses Konzert startet bereits um 17 Uhr, während die anderen drei Schlosskonzerte stets um 19 Uhr beginnen.
Ein symphonisches Programm mit Kompositionen von Mendelssohn Bartholdy, Beethoven und Schubert steht am 30. Oktober an, dann wieder im Saal der Finanzhochschule: Das Klavierduo Yaara Tal und Andreas Groethuysen wird gemeinsam mit der Cellistin Raphaela Gromes und dem auf verschiedene Instrumente spezialisierten Streicher Sergey Malov zu eleben sein.
Noch ist der Ticketverkauf nicht gestartet, wird dann aber vor allem auch über den Musikladen von Daniele Brusgatis abgewickelt werden. Gerlint Boettcher freut sich über die gute Zusammenarbeit im Team. Und über die, wie sie sagt, „treuen Sponsoren“. „Wir haben einen guten Austausch, es ist eine schöne Anteilnahme.“ Alle wollen, dass es gelingen kann. Gerade mit den Sponsoren habe das Festival tolle Erfahrungen gemacht: „Alle, die es konnten, haben zu uns gehalten.“ Das stärkt auch die aktiven Vereinsmitglieder enorm. […]