Schlosskonzert mit Liszt und Laune

Der Schulzendorfer, Bericht: Ronny Reckling, Foto: Susan Paufler

Mit einem Klavierabend unter dem Motto „Die Schlosspause ist vorbei!“ wird die Wiedereröffnung der königlichen Residenz gewürdigt, die wegen einer Fenstersanierung bis vor Kurzem geschlossen war. Am 25. Februar um 17 Uhr spielt die Pianistin und künstlerische Leiterin der Schlosskonzerte Königs Wusterhausen, Gerlint Böttcher, im Kavalierhaus des Schlossensembles.

Im ersten Teil des erlesenen Programms, das den Titel “Nebelgestalten und Feuertanz“ trägt, erklingen neben Klassikern wie Beethoven und Chopin auch kleine Perlen zeitgenössischer Musik von Günther F. Kasseckert, den Gerlint Böttcher erstmalig in Königs Wusterhausen präsentiert.

Der Öhringer Komponist und Psychologe, den die Künstlerin über das Südwestdeutsche Kammerorchester Pforzheim kennenlernte, das bereits mehrfach die Schlosskonzerte eröffnete, verarbeitet die Facetten des menschlichen Seelenlebens in ausdrucksstarken und berührenden Kompositionen.

So unter anderem in zwei Stücken aus seiner „Waldfantasie“: Während „Marschierende Waldameisen“ eine witzige, gute Laune verströmende Komposition ist, bei der man die kleinen Krabbeltierchen beinahe plastisch vor sich sieht, ist der „Ring der Dunkelheit“ ein fast  düsteres, atmosphärisch dichtes Werk. Des Weiteren kommen mit „Nebelgestalten“ und „Feuertanz“ zwei Werke aus seinem Zyklus „Charakterstücke“ zur Aufführung.

„Erfrischend und kreativ“ findet Gerlint Böttcher die Zusammenarbeit mit dem Komponisten. „Er sprüht vor Ideen, und seine Werke sind für mein Repertoire eine echte Bereicherung.“ An diesem Abend wird Günther Kasseckert beim Konzert anwesend sein und seine Stücke in der Interpretation der Künstlerin erleben. „Das Schöne an Gerlint Böttcher ist, dass sie … ihre enormen musikalischen, pianistischen und mentalen Fähigkeiten beim Spiel entfalten kann. Das ist wie auf eine musikalische Goldader stoßen.“ (Zitat Kasseckert)

Der zweite Konzertteil gehört dann ganz Franz Liszt. Die in Eichwalde lebende und an der Berliner Musikhochschule „Hanns Eisler“ lehrende Künstlerin spielt Werke aus dem ersten Teil „Suisse“ des Zyklus „Wanderjahre“, in denen der Komponist auf bewegende Weise Eindrücke und Erinnerungen an seine Zeit in der Schweiz wiedergibt.

Den opulenten Schlusspunkt setzt dann seine rauschende ungarische Rhapsodie Nr. 2.

Wer Lust hat, sich vor dem Musikgenuss auf das Konzert einzustimmen und vom Hauch der königlichen Geschichte inspirieren zu lassen, kann sich um 15.30 Uhr einer Führung anschließen, bei der viel Interessantes aus Herrschaftszeiten zu erfahren sein wird. Der aufmerksame Besucher wird dabei sicher nicht versäumen, seinen Blick durch die nagelneuen Fenster über die einmalige Schlossanlage – inklusive Konzertspielort – schweifen zu lassen.

Das Konzert in Kooperation mit der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin- Brandenburg ist zugleich der Start der Schlosskonzerte Königs Wusterhausen 2017. Weitere Festivaltermine sind ab 9. September geplant.

Veranstalter aller Konzerte ist der Freundeskreis Schlösser und Gärten der Mark in der Deutschen Gesellschaft e.V.

Die Veranstaltungen sind zusammen, aber auch einzeln bei den Veranstaltern, im Schloss, im Musikladen Brusgatis und in der Tourismusinformation Dahme-Seen erhältlich, sowie über Reservix an allen Theaterkassen. Weitere Informationen rund um das Festival gibt es unter www.schlosskonzertekoenigswusterhausen.de.

 

Bildunterschrift war: Pianistin und künstlerische Leiterin der Schlosskonzerte Königs Wusterhausen Gerlint Böttcher gastiert im Saal des Kavalierhauses.