Schlosskonzerte Königs Wusterhausen: Ab nach Hollywood – mit Quattrocelli

Der Schulzendorfer, Bericht: Franca Palaschinski, Foto: Norbert Vogel

Mit Charme und Pistole am Cello. Vier Cellisten brachten das Kavalierhaus beim Schlosskonzert Königs Wusterhausen am Sonntagabend in Schwung.

Königs Wusterhausen. Wer bei Kammermusik an die großen Komponisten vergangener Zeiten in einem kurfürstlichen Schloss oder Musiksalon der Jahrhundertwende denkt, mag bei Schloss noch richtig liegen, aber nicht mehr korrekt bei der Musik von Quattrocelli. Quattrocelli – das sind die vier Cellisten Lukas Dreyer, Matthias Trück, Tim Ströble und Hartwig Christ. Am Sonntagabend nahmen sie mit ihrem Programm „the quattrocelli scenes“ ein begeistertes Publikum der Schlosskonzerte Königs Wusterhausen mit auf eine cineastische Reise. Mitreißende Klassiker aus Film und Fernsehen sorgten im Kavaliershaus, das aus allen Nähten platzte, für Vergnügen und Enthusiasmus unter den Gästen.

Highlights aus Filmen, wie Mission Impossible, Skyfall oder der allseits bekannte Tatort-Jingle, versetzten die Zuhörer in Hochstimmung. „Dabei ist es schon eine herausragende Leistung, welche Klang- und Stimmenvielfalt die Cellisten ihren Instrumenten entlockten“, lobte ein Konzertbesucher die Leistung der hochkarätigen Musiker. Besonders beeindruckend war, wie sie aus zunächst geradezu schiefen und verzerrten Tönen andere Instrumente imitierten – so die berühmte Mundharmonika in Ennio Morricones „Man with Harmonica“ aus dem berühmten Western „Spiel mir das Lied vom Tod“. In anderen Stücken erzählten die vier Darsteller mit ihren Werken geradezu die Handlung der Filme, wie in Hans Zimmers „One Day – He’s a pirate“.

Humorvoll untermalten die Cellisten ihren musikalischen Auftritt mit schauspielerischen Elementen, zelebrierten mit versteinerten Mienen die grausige Titelmelodie aus Psycho oder trugen mit coolen Sonnenbrillen einen Cellokoffer zu der Musik von dem Paten zu Grabe. Im Eifer der Musik funktionierte einer von ihnen seinen Bogen in eine Waffe um und bildete damit einen pointierten Abschluss zum bekannten James Bond Thema. Das Publikum ließ sich euphorisiert einbinden, schnipste den Takt vom Pink Panther Thema von Henri Mancini oder sang die Titelmusik von Rossini. Doch bei all dem Humor und Witz, den die vier jungen Herren an den Tag legten, überzeugte ihr Spiel vor allem durch Kreativität und Einfühlsamkeit. Zeugnis davon legten Johann Sebastian Bachs „Air“ oder „Hable con Ella“ von Alberto Iglesias ab. Da mutierte das Cello auch schon mal zur spanischen Gitarre. Ein rundum gelungener Abend mit viel Unterhaltungswert, leichtgängig und unglaublich anregend.

Das kommende Konzert des Festivals findet am Sonntag, 22. September, um 17 Uhr im Kavalierhaus von Schloss Königs Wusterhausen mit dem Duo Berlin statt. Weitere Informationen erhalten Musikfreunde auf der Internetseite: https://schlosskonzertekoenigswusterhausen.de.