22 Jun Tango, Chopin und Paukenschläge
Mein Stadtmagazin Königs Wusterhausen, Nadine Pensold, erschienen im 2. Quartal 2016
Die Schlosskonzerte Königs Wusterhausen gehen in die dritte Runde. Festivalbesucher dürfen sich abermals auf hochkarätige Künstler und besondere Arrangements freuen.
Sobald Gerlint Böttcher ganz privat einem Konzert lauscht, denkt sie oft an Königs Wusterhausen. Um genau zu sein an die Schlosskonzerte, deren künstlerische Leitung die Konzertpianistin zum dritten Male innehat. Die Planungen für das Festival begleiten sie über das ganze Jahr, auf Konzerten lässt sie sich inspirieren und hält Ausschau nach Künstlern, die zum Programm der Klassikreihe passen.
Zu Ohren kamen ihr da zum Beispiel Ni Fan und Lukas Böhm. Als Percussion-Duo DoubleBeats wurden sie als „Nachwuchskünstler des Jahres“ beim „International Mercedes-Benz Music Festival China“ ausgezeichnet.
Mittlerweile zählen sie zu den international erfolgreichsten Schlagzeugensembles. „Die beiden haben mir unheimlich gut gefallen und sie gingen mir einfach nicht mehr aus dem Kopf“, erinnert sich Gerlint Böttcher an das Konzert der beiden.
In Königs Wusterhausen wird man das Duo bei der Eröffnung der Schlosskonzerte am 2. Juli erleben und das in einer ungewöhnlichen Konstellation: DoubleBeats werden gemeinsam mit den Pianisten Gerlint Böttcher und Sorin Creciun auftreten, die auf gleich zwei Flügeln spielen werden. Besonders gespannt ist Gerlint Böttcher aber auf den Solopart der jungen Musiker. Sie werden Klavier-Etüden von Chopin auf zwei Marimben erklingen lassen.
Das zweite Konzert des Festivals – zu hören sein wird das Trio Enescu – findet im Saal der Hochschulbibliothek der TH Wildau statt. Dort spielen am 9. Juli die Musiker auf Violine, Cello und Klavier anlässlich der 25-Jahrfeier der Technischen Hochschule.
In den Festsaal der Kavalierhäuser geht es am 17. Juli. Dort spielen die Brüder Nicolai und Wassily Gerassimez auf Cello und Klavier. Sie nehmen ihre Zuhörer mit auf eine musikalische Reise, bei der sie vor allem eigene Kompositionen vorstellen, aber auch mit Tango-Klängen und einer Beethoven-Sonate den Raum erfüllen.
Eine Renaissance erlebt am 10. September die Kunstform des Melodrams – eine reizvolle Mischung klassischer Musik von Liszt, Schumann und Schubert und gesprochenem Schauspiel. „Es ist eine Gattung, die man heute kaum noch in Konzertprogrammen findet“, sagt Gerlint Böttcher, die schon lange mit einem Sprecher zusammenarbeiten wollte.
Gewinnen konnte sie dafür den Berliner Schauspieler Hans-Jürgen Schatz (Salto Postale, Pfarrer Braun, Unser Charly), der den Abend in der Kreuzkirche gemeinsam mit dem Pianisten Holger Groschopp gestalten wird. „Das Ganze hat einen altertümlichen Charme, ich dachte, das können wir wagen. Das Publikum in Königs Wusterhausen ist aufgeschlossen und sehr begeisterungsfähig“, sagt Gerlint Böttcher. Nadine Pensold