Vorfreude auf die Schlosskonzerte

Märkische Allgemeine, Karen Grunow, Fotografie © Karen Grunow

Klassisches Festival in Königs Wusterhausen vor dem Start

Freunde der klassischen Musik können sich freuen: Am 11. Juli beginnt wieder die Festivalreihe der Schlosskonzerte Königs Wusterhausen. Die Pianistin und Festivalleiterin Gerlint Böttcher wird gleich zum Auftakt selbst auf der Bühne stehen und mit dem Südwestdeutschen Kammerorchester unter anderem Werke von Mendelssohn Bartholdy spielen.

Königs Wusterhausen. In gut drei Wochen beginnt die Reihe der Schlosskonzerte Königs Wusterhausen. Bei der künstlerischen Leiterin Gerlint Böttcher steigt allmählich die Aufregung. Auch, weil sie selbst Klavier spielen wird. Mit dem von Timo Handschuh dirigierten Südwestdeutschen Kammerorchester Pforzheim wird sie am 11. Juli in der Kreuzkirche Königs Wusterhausen auftreten. Felix Mendelssohn Bartholdys Konzert für Klavier und Orchester Nr. 2 d-Moll steht dann unter anderem auf dem Programm, ein Werk, das Mendelssohn Bartholdy 1837 während seiner Hochzeitsreise schrieb. Es mache „soviel Effekt als Clavierfeuerwerk“, sagte er selbst über den letzten Satz des Stückes.

„Noch gibt es Karten“, berichtet Gerlint Böttcher über die insgesamt fünf Konzerte der Reihe, die nach dem Auftakt im Juli auch im September mit Auftritten der vier Bläser von „German Hornsound“ und dem Klavierduo Anna und Ines Walachowski fortgesetzt wird. Knapp wird es bald mit Karten für das Abschlusskonzert der Kontrabassisten „Bassiona Amorosa“ in der Bibliothek der Technischen Hochschule Wildau. Auch dort wird Gerlint Böttcher zu hören sein. Für sie ist es ein enorm spannendes Experiment: Noch nie ist sie mit den Musikern aufgetreten, für die sämtliche Stücke des Programms eigens umgeschrieben oder gar komponiert worden sind.

„Ich freue mich wahnsinnig auf jedes Konzert“, sagt sie. Nach dem Start der Konzertreihe im vergangenen Jahr erhält sie mittlerweile zahlreiche Anfragen von Musikern, die selbst gern mal bei dem Festival dabei sein möchten. Den Kontakt zu den Künstlern in diesem Jahr hat sie selbst gesucht. Stolz ist sie, dass Georg Sava am 19. September in die Kavalierhäuser kommen wird. Er ist nicht nur ein herausragender Komponist, sondern vor allem einer der prägendsten Lehrer für zahlreiche gefeierte Pianisten. „Es profitiert immer alles von der Arbeit mit ihm“, weiß Gerlint Böttcher, die ihn als Studentin an der Berliner Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ kennenlernte, an der sie heute neben ihrer umfangreichen Konzerttätigkeit selbst unterrichtet.

Seit 2011 lebt sie in Eichwalde, aufgewachsen ist die in Frankfurt/ Oder geborene Musikerin in Fürstenwalde. Nach dem Studium in Berlin zog sie 2002 nach Zernsdorf. Das Leben am Rande der Stadt behagt ihr. Als sie noch nicht lange in der Region wohnte, spielte sie in den Kavalierhäusern und in der Alten Feuerwache in Eichwalde. Seit vergangenem Jahr nun ist sie durch die mit Cord Schwartau initiierten Schlosskonzerte noch stärker mit der Region verwurzelt.

Für vier der Musikabende gibt es ein besonderes Angebot: In Kooperation mit der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten werden zu den regulären Eintrittskarten auch Kombitickets für thematische Führungen durch das Königs Wusterhausener Schloss zu den Tischsitten König Friedrich Wilhelm I. und Abendessen im Schlossrestaurant angeboten.

Und dann gibt es, quasi als Zusatzkonzert der Reihe, noch einen Auftritt des Hába-Quartetts im Garten des Seehotels Zeuthen am 24. Juli. Damit die Wartezeit bis zur Fortsetzung des Festivals mit den auf Barock und Tango spezialisierten Bläsern von „German Hornsound“ am 12. September nicht zu lang wird.

Info: Weitere Informationen unter www.schlosskonzertekoenigswusterhausen.de

Von Karen Grunow