02 Sep Zwischen Zauber und Rausch
Märkische Allgemeine – Stadtmagazin, Ausgabe 3/2023, Bericht: Karen Grunow
Seit zehn Jahren eine feste Größe im Klassikkalender der Hauptstadtregion sind die Schlosskonzerte Königs Wusterhausen. Vom 2. September bis zum 14. Oktober kommen wieder Hochkaräter der Klassikszene in die Stadt.
Mit einer Ouvertüre wurde im Juni 2013 das neue Festival angekündigt, das dann im Jahr darauf gleich mit Erfolg starten konnte. Denn von Beginn an konnte Gerlint Böttcher als künstlerische Leiterin hochkarätige, international gefragte Musiker für die Abende gewinnen. So haben sich die Schlosskonzerte schnell einen Namen gemacht weit über das Dahmeland hinaus. Ein Höhepunkt ist stets, wenn Gerlint Böttcher selbst auftritt. Die gefragte, in Eichwalde lebende Pianistin hat bislang jedes Mal die kleine, feine Konzertreihe eröffnet. So auch in diesem Jahr: Am 2. September wird sie zusammen mit dem Südwestdeutschen Kammerorchester Pforzheim unter Leitung von Aurélien Bello in der Kreuzkirche zu erleben sein. Auch das Orchester ist ein bei den Schlosskonzerten überaus gern gesehener Gast. Gemeinsam haben sie sich das Programm „Alle Wege führen nach Wien“ überlegt mit Werken von Gustav Holst, Victor Herbert und dann vor allem mit Mozarts Konzert für Klavier und Orchester C-Dur KV 467 in der historischen Fassung mit Streichern von Ignaz Lachner. „Ein so schönes, strahlendes Konzert“, begeistert sich Gerlint Böttcher. Es ist ein Anliegen von ihr und dem von ihr als Vorsitzende geführten Verein Schlosskonzerte Königs Wusterhausen e.V., stets etwas Neues, auch Ungewöhnliches dazubieten. Diesmal ist wieder etwas geplant, das ungemein spannend – und spaßig – werden dürfte: Denn am 16. und 17. September wird es feinstes, vielfach ausgezeichnetes Musikkabarett geben. Die Brüder Dominik und Florian Wagner sind als Ass-Dur bekannt, bieten – wie Gerlint Böttcher es beschreibt – eine „kongeniale Mischung aus musikalischer Perfektion, Schauspieltalent und Mut zum Klamauk“. Zusammen treten sie an dem Samstag im großen Saal der Finanzhochschule Königs Wusterhausen auf. Und am Tag darauf dann nochmal Florian Wagner solo als Sänger und Pianist im Kavalierhaus-Festsaal am Schloss. Allerdings wird sein „Funk you!“ kein klassischer Liederabend. Den gibt es stattdessen beim vierten Schlosskonzert am 1. Oktober im Kavalierhaus-Festsaal, wenn Bariton Lars Conrad und Pianist Daniel Prinz mit Liedern von Brahms, Ravel, Schumann und Wolf auftreten werden. „Männer zwischen Rausch und Verzweiflung“ nennen sie ihr Programm, das in Kooperation mit dem Deutschen Musikrat stattfinden kann. Cellistin Raphaela Gromes wird am 14. Oktober zum Abschluss in der Kreuzkirche gemeinsam mit Harfenistin Gabriella Victoria und Pianist Julian Riem an magische Orte mit Feen und Schwanengesängen entführen, für „Imagination“ haben sie zauberhafte Stücke von Schumann, Debussy, Liszt, Villa-Lobos, Popper, Dvořák oder Williams ausgesucht. Interessierte können vor den Konzerten noch Führungen durch das Schloss buchen. Mehr zu den Ticketvarianten und Progammen gibt es unter www.schlosskonzertekoenigswusterhausen.de.