10-jähriges Jubiläum

KaWe-Kurier, Bericht: Franca Palaschinski, Foto: Peter Adamik

Die Schlosskonzerte Königs Wusterhausen haben ihren Ruf als Institution manifestiert.

Königs Wusterhausen, 3. September 2023. Mit dem Titel „Alle Wege führen nach Wien“ schuf die Pianistin und künstlerische Leiterin der Schlosskonzerte Königs Wusterhausen, Gerlint Böttcher, gemeinsam mit dem Südwestdeutschen Kammerorchester Pforzheim unter der Leitung von Aurélien Bello einen festlichen Auftakt für die diesjährige Festivalsaison. Die Kongenialität von Pianistin und Orchester offenbarte sich in dem strahlend schönen Klavierkonzert Nr. 21 von Wolfgang Amadeus Mozart.

„Nach zehn Jahren schreiben die Schlosskonzerte ihre eigene Geschichte“, hob Michaela Wiezorek, Bürgermeisterin von Königs Wusterhausen, zu Beginn hervor. Vize-Landrätin des Landkreises Dahme-Spreewald, Susanne Rieckhof, beschrieb in ihrer Eröffnungsrede, wie sie sich nach den Sommerferien immer auf die Schlosskonzerte freue. Ihr Dank galt dabei nicht nur Böttcher als Initiatorin, sondern auch den Freunden und Förderern, die sich seit vielen Jahren für die Konzertreihe engagieren.

Es gehört zu den herausragenden Charakteristika der Konzertreihe, dass neben Evergreens der Klassik auch weniger bekannte Komponisten auftauchen und wahre Perlen der klassischen Musik offerieren. Dazu zählte beim Eröffnungskonzert Gustav Holst (1874 – 1934), der seinerzeit der englischen Musik zu internationalem Ansehen verhalf. Die Brook Green Suite für Streichorchester ist ein gefälliges Stück, das sich durch Rhythmus, Betriebsamkeit und folkloristische Züge auszeichnet.

Facettenreicher mutete das zweite Stück des Abends von Victor Herbert (1859 – 1924) an. In seiner Serenade op. 12 durchlebten die Konzertbesucher in den fünf Sätzen ein ganzes Spektrum der Gefühle einer wahren Liebesbeziehung. Tempo, Kontraste und Klangfarben variieren in diesem Stück. Die Musiker nahmen das Publikum mit auf eine gefühlvolle, romantische Reise, welche manch einem Besucher ein Lächeln auf das Gesicht zauberte. „Die Streicher malen mit ihren Instrumenten Bilder, in denen man sich vollkommen verlieren kann“, so beschrieb ein Konzertbesucher seine Eindrücke.

Höhepunkt des Eröffnungskonzertes war im zweiten Teil das berühmte Konzert für Klavier und Orchester C-Dur KV 467 in der historischen Fassung mit Streichern von Ignaz Lachner (1807 – 1895) von Wolfgang Amadeus Mozart (1756 – 1791). Mit seiner heiteren Thematik schloss es nahtlos an die Kompositionen vor der Pause an. Mit einer feierlichen Ruhe trugen die Streicher die verschiedenen Variationen des Hauptthemas vor und integrierten dabei geschickt das Soloinstrument. In der absolut stillen Kirche wurde die enorme Intensität des Klavierspiels offenbar. „Die feinperligen Läufe schienen dabei grenzenlos über die Klaviatur hinauszugehen und ermöglichten den Zuhörern ein Hinabgleiten in unendliche musikalische Sphären“, so eine Konzertbesucherin.

Die Besucher zeigten sich begeistert und applaudierten euphorisch in der voll besetzten Kreuzkirche in Königs Wusterhausen. Belohnt wurden sie mit dem Rondo „Die Wut über den verlorenen Groschen“ von Ludwig van Beethoven. Der Dirigent hat das Klavierstück eigens als Geschenk für das zehnjährige Jubiläum für Klavier und Streichorchester arrangiert. Diese Version krönte als Uraufführung den Auftakt der Jubiläumssaison.

Bildunterschrift: Bei den Schlosskonzerten Königs Wusterhausen begeistern Gerlint Böttcher am Klavier und das Südwestdeutsche Kammerorchester Pforzheim unter der Leitung von Aurélien Bello das Publikum.