„Das Wichtigste ist, dass es den Besuchern gefällt“

Wochenspiegel, Bericht und Foto: Heidrun Voigt

Das Festival Schlosskonzerte lockt mit einem facettenreichen Programm

Königs Wusterhausen. Aus der Vielfalt der Kulturveranstaltungen in Königs Wusterhausen sind die Schlosskonzerte nicht mehr wegzudenken. Das kleine, aber hochkarätige Musikfestival ist seit fünf Jahren eine feste Größe im Kulturherbst und zieht immer wieder viele Klassikfreunde in die Stadt.
Gerlint Böttcher, die künstlerische Leiterin der Schlosskonzerte, ist eine Frau mit hohen Maßstäben. Vor allem legt sie die bei sich selbst an. Das gilt nicht nur für Organisation des Festivals, sondern auch für die Klavierkonzerte, die die Pianistin auf vielen nationalen und internationalen Bühnen gibt.
„Ich freue mich, dass sich die Reihe so gut etabliert ist und gut angenommen wird. Das Wichtigste ist, dass es den Besuchern gefällt“, sagt Gerlint Böttcher. Sie verweist darauf, dass sich auch die Zusammenarbeit mit Unterstützern, Förderern und Sponsoren gut entwickelt habe und diese das Festival zu 50 Prozent tragen. Die Organisatorin verweist auf den BER, der Kulturpatenschaften für Schüler der Region übernimmt, damit diese kostenlos die Konzerte besuchen können. Auch ein Treffen von Schülern mit Musikern, in diesem Jahr mit „Die 14 Berliner Flötisten“, wird organisiert. Bei der Veranstaltung können die Jugendlichen mit den Musikern ins Gespräch kommen. „Die Flötisten gestalten das Abschlusskonzert am 20. Oktober. Sie sind eines der ausgefallensten Ensembles der Klassikwelt. Das wird ein ganz mitreißendes Konzert mit einem kurzweiligen Programm“, verspricht die künstlerische Leiterin.
Vier Konzerte gehören zur Schlosskonzert-Saison. Die Kavalierhäuser Schloss Königs Wusterhausen und die Kreuzkirche sind Spielstätten der jungen Musiker und etablierten Ensembles.
Am 1. September, zum Festivalauftakt in der Kreuzkirche werden die Pianistin Gerlint Böttcher und das Südwestdeutsche Kammerorchester unter Leitung von Timo Handschuh konzertieren. Von Claude Debussy über Frédéric Chopin bis zu Igor Strawinsky reicht das facettenreiche Programm. „Das Südwestdeutsche Kammerorchester eröffnet zum vierten Mal das Festival. Es ist eines der renommiertesten Ensembles überhaupt, in dem Musiker aus sieben Nationen spielen“, weiß Gerlint Böttcher. Die Flötistin Myriam Ghani und der Pianist Viktor Soos bilden das „duo suono“. Sie widmen sich am 22. September in den Kavalierhäusern ausgewählten französischen Komponisten sowie in Frankreich geschriebenen Werken. Ebenfalls in den Kavalierhäusern gastieren am 7. Oktober Albrecht Menzel an der Violine und Magda Amara am Klavier. Menzel, der international auf Erfolgskurs ist, spielt auf einer Stradivari von 1709. Amara ist als Solistin und Kammermusikpartnerin in Europa sehr gefragt. Das Duo spielt unter anderem Niccolo Paganinis Variationen über „I Palpiti“.
Die bereits erwähnten Berliner Flötisten konzertieren am 20. Oktober in der Kreuzkirche. „Ich wollte sie schon lange einmal hier haben. Es sind alles Soloflötisten aus Berliner Orchestern – ein weltweit einmaliges Ensemble, dessen Spannbreite von der Piccolo- bis zur Subcontrabassflöte reicht“, sagt Gerlint Böttcher. Sie schwärmt, wie wunderbar Bach in der Bearbeitung des Ensembles klinge.
Die Konzerte beginnen jeweils um 19 Uhr, nur das am 7. Oktober fängt bereits um 17 Uhr an. Besucher können übrigens auch ein Kombiticket inklusive einer Schlossführung erwerben. Heidrun Voigt

Infokasten
– 1. September, 19 Uhr, Kreuzkirche: Pianistin Gerlint Böttcher und das Südwestdeutsche Kammerorchester unter Leitung von Timo Handschuh
– 22. September, 19 Uhr, Kavalierhäuser: Myriam Ghani (Flöte) und Viktor Soos (Klavier)
– 7. Oktober, Kavalierhäuser, 17 Uhr: Albrecht Menzel (Violine) und Magda Amara (Klavier)
– 20. Oktober, 19 Uhr, Kreuzkirche: „Die 14 Berliner Flötisten“
– weitere Informationen zu Künstlern, Programm und Ticketverkaufsstellen unter www.schlosskonzertekoenigswusterhausen.de im Internet.