Flötisten-Ensemble öffnete die Herzen bei den Schlosskonzerten Königs Wusterhausen

Der Schulzendorfer, Bericht: Franca Palaschinski, Fotos: Norbert Vogel.

Erfrischend und beschwingt beendeten die Schlosskonzerte Königs Wusterhausen die diesjährige Saison mit den brillanten 14 Berliner Flötisten.

Königs Wusterhausen. Mit einer lebhaften Darbietung und einem schwungvollen und abwechslungsreichen Programm öffneten die 14 Berliner Flötisten die Herzen der Besucher der Schlosskonzerte Königs Wusterhausen und versetzten das Publikum am Samstagabend in der voll besetzten Kreuzkirche in allerbeste Stimmung. Zu Recht, da dieses Ensemble, das sich ausschließlich aus den Soloflötisten der großen Berliner Opern- und Symphonieorchester zusammensetzt, eine echte Rarität darstellt.

Die Werke reichten dabei von der fröhlich-festlichen Ouvertüre der Mozart’schen Hochzeit des Figaro über die stimmungsvollen und teilweise sehr temporeichen Brandenburgischen Konzerte von Johann Sebastian Bach, Felix Mendelssohn-Bartholdys mystischen Sommernachtstraum bis zu Publikumserfolgen wie der charakterstarken L’Arlésienne-Suite von George Bizet mit einer enormen Klangvielfält, in dem jede einzelne Flöte besonders gut zur Geltung kam. Im zweiten Teil ging es mit moderneren Stücken weiter: darunter Leonard Bernsteins America aus der West Side Story, dem berühmten Tango Jalousie von Jacob Gades, dem dynamischen Tico Tico eines Zequinha de Abreu bis hin zur bekannten Pink Panther Suite Henry Mancinis.

Eine wunderbare Reise durch eine Folge von unterschiedlichsten Musikerlebnissen. In den Bearbeitungen für Flöte imitieren die Musiker in jedem einzelnen Werk mit einem umfang- und nuancenreichen Klangspektrum über mehrere Oktaven ganze Orchester angefangen bei der kleinen, zarten Piccoloflöteüber große und Altflöten bis zu Kontrabass- und einer Subkontrabassflöte. Letztere, die es nur viermal auf der Welt gibt, ist ein absolutes Novum auch in Königs Wusterhausen und ein echter Hingucker, wie auch die anderen strahlenden Instrumente des Ensembles. Hinzu kamen eine überzeugende Performance, ein harmonisch aufeinander abgestimmtes Zusammenspiel und Flötisten, die ihren Instrumenten reinste Töne entlockten, die an Präzision und Klarheit kaum zu überbieten waren, gepaart mit einem individuellen Spiel voller Esprit und Leidenschaft, das anregend, mitreißend und einfach nur weltklasse war.

Eine Besonderheit dieses Konzertabends war das „Meet the Artists“ in der Pause für Jugendliche. Der Flughafen BER ermöglicht im Rahmen der Kulturpatenschaften Schülern der Region, kostenlos Konzerte zu besuchen. Eine schöne Tradition, die von dem jungen Publikum sehr gut angenommen wird. Nicht nur jungen Musikinteressierten bot sich während der Pause die Gelegenheit, direkt mit den Musikern des ausgefallenen Ensembles auf der Bühne zusammenzutreffen, um sich die vielen ungewöhnlichen Instrumente erklären zu lassen und Fragen zu stellen.

Dieses wunderbare Festival lebt auch von den zahlreichen und großzügigen Sponsoren. Ab dem kommenden Jahr wird der neu gegründete Verein „Schlosskonzerte Königs Wusterhausen e. V.“ Veranstalter sein, den Gerlint Böttcher, die Initiatorin der Schlosskonzerte, ins Leben gerufen hat. Gerne können sich Musikbegeisterte für die Schlosskonzerte Königs Wusterhausen engagieren und finden dazu demnächst Informationen auf der Internetseite: https://schlosskonzertekoenigswusterhausen.de.