Gerlint Böttcher verzauberte Publikum im Kavalierhaus

Märkische Allgemeine, chc/tan, Fotografie © Norbert Vogel

KÖNIGS WUSTERHAUSEN – Die Maßstäbe sind gesetzt. Das Konzert im Kavalierhaus mit der auf internationalen Bühnen gefeierten Pianistin Gerlint Böttcher aus Eichwalde war ausverkauft und ließ zugleich erahnen, was sich die Initiatoren der Schlosskonzerte vorgenommen haben: Kunst auf hohem Niveau.Staatssekretärin Tina Fischer vertrat den Ministerpräsidenten Matthias Platzeck, den Schirmherrn der Schlosskonzerte. Die Kunsthistorikerin Sibylle Badstübner, Vorsitzende des „Freundeskreises Schlösser und Gärten der Mark“, unterstrich die Bedeutung des Festivals beispielhaft für die Belebung vieler Schlösser in Berlin und Brandenburg. Ein musikalisches Highlight und Vorgeschmack für die Schlosskonzerte im nächsten Jahr bot Gerlint Böttcher, die gleichzeitig auch die künstlerische Leitung des Festivals trotz ihrer vielen künstlerischen Aktivitäten übernommen hat.In einem wunderschönen zartrosa Abendkleid betrat sie die Bühne und eröffnete den Abend mit Beethovens „Jagdsonate“. Schon jetzt gab es die ersten Bravorufe. Weiter ging es mit den Konzertetüden von Franz Liszt. Nach der Pause schlug Gerlint Böttcher souverän den Bogen von der Romantik bis zur Moderne. Vorisek, ein zu Unrecht fast vergessener Komponist, schrieb sehr hörenswerte Rhapsodien, denen die Pianistin einen Zauber verlieh. „Clair de lune“ aus der „Suite Bergamasque“ von Claude Debussy und das Wiegenlied von Brahms in einer Bearbeitung von Percy Grainger waren berührende Ruhepunkte des Abends. Höhepunkt und mitreißender Abschluss des Konzerts war die Sonate Nr. 2 von Prokofjew. Hier gelang Gerlint Böttcher eine schöne Melange aus innerer Spannung, klassisch-romantischer Geste und klangvoller harmonischer Energie.Nach stürmischem Beifall und vielen Bravorufen verabschiedete sich die Pianistin mit einer Zugabe vom Publikum. Ein hoher Anspruch für das Festival 2014.

Bis dahin werden die Macher für die Schlosskonzerte werben, mit und ohne Klavier. Zu den Unterstützern haben sich bislang der Freundeskreis „Schlösser und Gärten der Mark“, der Industrieclub Potsdam, die Tourismus-Marketing-Brandenburg und die Kreuzkirche Königs Wusterhausen gesellt. Letztere kümmert sich um die Besetzung der Orgelkonzerte. Welche Künstler die Kammerkonzerte spielen, verantwortet Gerlint Böttcher. Ideen hat sie schon: „Es wird ein regelmäßiges kleines aber hochkarätiges Musikfestival in historischer Umgebung, Schloss, Kavalierhäuser und Schlosskirche.“ (chc/tan)

Bildunterschrift: Gerlint Böttcher nach ihrem umjubelten Auftritt im ausverkauften Festsaal der Kavalierhäuser