Goldfinger und die Wassermusik

Märkische Allgemeine, Karen Grunow, Fotografie © Karen Grunow

Hornquartett bei den Schlosskonzerten Königs Wusterhausen

Königs Wusterhausen – Fehlte nur noch die Stimme von Shirley Bassey, die von Mister Goldfingers Todeskuss singt. Perfekt imitierten die vier Hörner des Quartetts German Hornsound den satten Orchesterklang des wohl berühmtesten James-Bond-Titelsongs „Goldfinger“ in der Kreuzkirche. Eine gelungene Fortsetzung der Schlosskonzerte Königs Wusterhausen, die am Samstagabend mehr als 200 Besucher in der stimmungsvoll ausgeleuchteten Kirche genossen.

Vor Bond gab es Barock, Händels Wassermusik etwa, eigens arrangiert für die vier Hornisten Christoph Eß, Sebastian Schorr, Stephan Schottstädt und Timo Steininger, die 2009 ihr ungewöhnliches Ensemble gründeten. Viele der Arrangements stammen von Eß selbst, der Solohornist bei den Bamberger Symphonikern ist. Auch seine drei Ensemble-Mitstreiter spielen in renommierten Orchestern, wenn sie nicht gerade wie in Königs Wusterhausen zu viert ihr außergewöhnliches Repertoire vorstellen.

Immerhin, es existieren zahlreiche originale Kompositionen für vier Hörner, von Leopold Mozart oder Schumann, vor allem aber von Komponisten, die eigens für derartige Ensembles Musik geschrieben haben. Wie beispielsweise Kerry Turner, der selbst Hornist ist und dessen „Americana“ wie US-Geschichte in drei musikalischen Bildern klingt.  Diese, aber auch Mendelssohn Bartholdys „Sommernachtstraum“  und Tangos von Astor Piazzolla liegen German Hornsound besonders gut.

Das von Gerlint Böttcher und Cord Schwartau aufgebaute kleine Festival der Schlosskonzerte wird bereits am kommenden Samstag fortgeführt. Dann wird Georg Sava ab 19 Uhr in den Kavalierhäusern des Schlosses auftreten. Pianistin Gerlint Böttcher freut sich besonders, dass ihr berühmter Lehrer nach Königs Wusterhausen kommt. Noch heute unterrichtet der 1933 Geborene Stars der Klassikwelt wie Hélène Grimaud. Er hat sich für seinen Auftritt bei den Schlosskonzerten unter anderem Chopins 24 Preludes op. 28 ausgesucht, von denen einige höchste Virtuosität verlangen.