Singer Pur – ein einzigartiges Abschlusskonzert der Schlosskonzerte Königs Wusterhausen

Der Schulzendorfer, Fotografie © Norbert Vogel

Königs Wusterhausen In einer nahezu ausverkauften Kreuzkirche am Sonnabend präsentierte die A-cappella-Formation mit der Sopranistin Claudia Reinhard, dem Bariton Reiner Schneider-Warterberg, dem Bass Marcus Schmidl sowie den drei Tenören Klaus Wenk, Markus Zapp und Manuel Warwitz ein äußerst abwechslungsreiches Programm auf höchstem Niveau.

Im ersten Teil des Konzertes gab es Motetten und Lieder der Deutschen Romantik aus ihrem Programm „Phantastische Nacht“ zu hören. Tief berührten die reinen, klaren Töne, mit denen sie den Tod, die Nacht und den Traum thematisierten: ganz still, ganz sanft und ganz vorsichtig „und mit Blumen, die gefrieren“ brachten sie beispielsweise Text und Musik aus Franz Schuberts „Nacht“ überein. Fröhlicher und lebhafter entwickelten sich Text und Töne in den Lobpreisungen Gottes bei Carl Loewe und Felix Mendelssohn-Bartholdy.

Die ungeheure Stimmengewalt, mit der die sechs Mitglieder des Ensembles den Kirchenraum füllten, gaben sie erneut nach der Pause mit Deutschen Volksliedern, u.a. von Johannes Brahms zum Besten. Rhythmisch und mit einigen spielerischen Elementen überraschten sie anschließend das Publikum mit Klassikern „Wenn ich ein Vöglein wär“, mit Heines Loreley-Vertonung „Ich weiß nicht, was soll es bedeuten“ mit einem ergreifenden Ende oder mit einer ganz neuen Interpretation des Kinderliedes „Auf einem Baum ein Kuckuck“ mit einigen originellen Einschüben – nun wissen wir auch, dass es sich um einen „gut aussehenden“ Jägersmann handelt und der Kuckuck am Ende „nicht tot zu kriegen ist“.

Mit „Cheek to Cheek“ versetzte das Ensemble sein Publikum kurzerhand auf die Bühne im gemeinsamen Tanz mit Fred Astaire bzw. Ginger Rogers. Die musikalische Zeitreise führte die Zuhörer schließlich zu Sinatras „London by Night“ und endete mit einer Hommage an Sting mit „Englishman in New York“, womit sie den englischen Musiker „als eine der größten Musikpersönlichkeiten der heutigen Zeit rühmten.

Das Konzert mit Singer Pur setzte den Schlosskonzerten Königs Wusterhausen ein ebenso mitreißendes wie würdiges Ende hinsichtlich Vielfalt, Inhalt und Qualität. So wie die Schlosskonzerte unter dem Titel „Musikalische Klassik und Romantik“ vor drei Wochen starteten, war das Chorkonzert am Samstagabend geradezu eine Fortsetzung durch die vergangenen Epochen der Musik bis in die Gegenwart. Wie in den vorangegangenen Konzerten bewies auch das Vokalensemble mit seinem gediegenem Auftritt künstlerisches Können auf höchstem Niveau.

Wie ihre Künstlerkollegen an Flügel und Streichinstrumenten lebten auch die Sänger die Lieder, die sie darboten und zogen damit das Publikum in ihren Bann. Und was ist ein Konzert ohne sein Publikum, das sich immer wieder so vereinnahmen ließ: Sei es dass es bei romantischen Stücken den sensiblen, feinen Klängen bis zur absoluten Still andachtsvoll folgte oder den lebendigen, freudigen Liedern tosendem Beifall klatschte.

Respekt zollt auch den Organisatoren: Gerlint Böttcher, die musikalische Leiterin, hat Perlen der Musikszene nach Königs Wusterhausen geholt. Sie hat mit ihrer Auswahl ein anspruchsvolles und äußerst abwechslungsreiches Programm zusammengestellt: „Da war wirklich für jeden Geschmack was dabei“, resümiert eine begeisterte Konzertbesucherin.

Die gut besuchten Veranstaltungen sprechen für sich selbst und demonstrieren, dass in Königs Wusterhausen durchaus Bedarf für eine Konzertreihe diesen Couleurs besteht. Gerlint Böttcher stand Dr. Cord Schwartau zur Seite. Dank seiner Kontakte zu Sponsoren tragen sich die Konzerte auch wirtschaftlich.